Daktyloskopie
 

 Außerhalb der strafrechtlichen Ermittlungsverfahren wird Daktyloskopie erfahrungsgemäß gefragt und eingesetzt bei:

 - Erhalten von anonymen Briefen

 - entleerten Geldbehältern und sonstigen Diebstählen,

 - KFZ- Einbrüchen und - Beschädigungen

        

Aufgaben der daktyloskopischen Expertise

1)         Handspuren finden, sichern und auswerten. Mögliche zu stellende Fragen sind:

 - Gibt es auf dem vorliegenden Gegenstand Handspuren (Fingerspuren/ Handinnenflächenspuren)?

 - Wenn ja, sind diese für die Identifizierung von Spurenlegern geeignet? Wie alt können diese Spuren sein?

2)         Identifizierung der Spurenverursacher:

 - Wurden die vorhandenen Handspuren von einer (konkreten, vermuteten) Person hinterlassen?

 - Wurden die Spuren von  einer oder mehreren Personen hinterlassen?

3)         Diagnostizierung des Entstehungsablaufs/ des möglichen Tatvorgangs:

 - Mit welcher Hand und welchem Finger sind diese Spuren verursacht?

 - Durch welche Bewegung sind die Spuren verursacht (Berühren, Griff)?

 


Möglichkeiten der Expertise sind nicht grenzenlos. Bitte beachten Sie u.a.:

Nicht jeder Handkontakt mit einem Gegenstand führt unbedingt zur Bildung einer Spur. Dies und die Spurenqualität sind stark anhängig vom Zusammenspiel von Faktoren:

 - Beschaffenheit und Sauberkeit der Oberflächen des Spurenträgers (glatt/ strukturiert? beschichtet?, sauber/ schmutzig/ bestaubt?)

 - Dauer, Druckstärke und Dynamik eines Fingerkontaktes,

 - Sauberkeit der Handflächen und persönliche körperliche Besonderheiten einer die Spur hinterlassenden Person

 - „Spurenalter“, Umgebungsbedingungen beim Aufbewahren und richtiger Umgang mit dem Spurenträger.

Die Spur soll die fachlich begründeten und rechtlich festgelegten quantitativen Anforderungen erfüllen, um weiter als Suchmittel bzw. Nachweismittel gelten zu dürfen.

Das zum Vergleich beschaffene Vergleichsmaterial (Fingerabdruckproben, weitere Fingerspuren) soll auch den strengen qualitativen Kriterien entsprechen.